Buntes Coverbild
XXXXX

Ein Zuhause

Ein richtiges Zuhause
Wir versuchen das Kinderheim so oft wie möglich zu besuchen und haben somit schon einige Monate an diesem Ort erleben dürfen. Die wundervollen Erlebnisse und positiven Gefühle in Worte zu verpacken und über eine Internetseite zu vermitteln, ist schwierig.

Die Kraft der Nächstenliebe

Die Liebe, der Glauben und die Dankbarkeit, mit der die Kinder und die Heimleitung diesen Ort erschaffen haben und am Leben erhalten, ist wundervoll. Selbstregulierend helfen die großen Mädchen den Kleinen und sorgen für einen geregelten Tagesablauf. Alle helfen ihren Fähigkeiten entsprechend mit und übernehmen unterschiedliche Aufgaben. Es wäre in Deutschland undenkbar die Verantwortung für so viele Kinder mit so wenig Personal zu übernehmen. Mit einem beeindruckenden lieben und respektvollen Verhalten spielen, lernen und arbeiten sie gemeinsam. Die Kleinen lieben es, zu singen, zu tanzen und sind Meister im Memory spielen. Wenn man sie beobachtet, wird einem so viel Glück und Freude zuteil. Nachts schlafen alle zusammen auf Strohmatten in einem großen Raum oder (wenn die Hitze in den Sommermonaten zu groß wird) auf der Dachterrasse des Hauses.

XXXXX
XXXXX

Das Leben vor Ort

Das Herzblut mit dem George, Vinothini und Suganya das Kinderheim führen, lieben und leben, spiegelt sich in den Kindern und in der gesamten Atmosphäre des Ortes wieder. Viele Menschen haben Indien besucht und sicherlich viel Leid, viel Armut und Elend gesehen. Dieses Kinderheim ist eine Oase der Ruhe und des Friedens! Im kleinen Garten wachsen Blumen, Papayas, Bananen, Kokusnüsse, Chilli, rote Beete, Guaven, Tomaten und Gurken. Das Essen ist unglaublich lecker und gesund und hat für die Kinder einen extrem hohen Stellenwert. Es gibt nicht viele Dinge zum Spielen, aber die vorhandenen werden in ihrer Form komplett ausgenutzt, umgewandelt und erweitert. Als wir uns nach unserem ersten Tag dort schlafen gelegt haben, waren wir aufgeregt, dankbar und glücklich diesen Ort kennen gelernt haben zu dürfen.

Die Schulsituation

Obwohl Indien politisch und wirtschaftlich eine wachsende globale Machtrolle einnimmt, bleibt die existenzielle Armut in den ländlichen Gebieten unverändert. Die vorherrschende Entwicklung des Landes schließt einen Teil der Menschen gesellschaftlich einfach aus, was dazu führt, dass sehr vielen der Zugang zu einem einfachen, sorglosen und lebenswürdigen Leben verwehrt bleibt. Die soziale Ungleichheit enthält einem erschreckend großen Teil der Bevölkerung das Grundrecht auf Gesundheit, Ernährung und Bildung vor. Frauen und Mädchen sind durch ihren geringen Sozialstatus dieser Situation besonders schutzlos ausgesetzt. Ein Hauptgrund der Benachteiligung ist das traditionelle Mitgiftsystem, das Familien mit mehreren Töchtern regelmäßig in den Ruin treibt. Aus dieser Not heraus entsteht häufig Ablehnung und Verstoß. Viele der Mädchen in unserem Heim haben ihre Eltern durch Erkrankung, Unfälle oder Drogenkonsum verloren. Andere wurden von ihren Eltern verlassen oder die Familien haben keine Möglichkeit mehr finden können, ihre Mädchen zu versorgen.

Outside girls- Bildung für Mädchen außerhalb des Heimes

Es gibt in Indien seit 2010 das Grundrecht auf Bildung, welches jedem Kind zwischen 6 - 14 Jahren eigentlich einen Schulbesuch ermöglichen sollte. Heute werden zwar fast alle Kinder – zumindest Jungen – tatsächlich eingeschult, in den höheren Klassen wird die Zahl der Abbrecher aber immer höher. Es existiert ein verwirrendes System unterschiedlichster Schulen und Lehrpläne, je nach privater oder staatlicher Förderung.

In Tamil Nadu gibt es jedoch keine gänzlich kostenlosen Schulen. Minimale Gebühren (z.B. Aufnahme und Prüfungsgebühren), eine zweite Schuluniform und einige Lernmaterialien müssen von den Familien selbst getragen werden. Vor allem nach dem 14. Lebensjahr, also mit dem Eintritt in die neunte Klasse, steigen diese Gebühren an. Besonders für Mädchen in ländlichen Gebieten stellt eine abgeschlossene Schullaufbahn dementsprechend leider noch keine Selbstverständlichkeit dar.

Aus diesem Grunde versuchen wir jedes Jahr Mädchen von „außerhalb“ zu unterstützen, deren finanzielle und soziale Lage ihnen aus eigener Stärke keine Bildung ermöglicht.
Sie kommen aus den umliegenden Dörfern, haben den Verlust eines oder beider Elternteile hinter sich und leben in Verhältnissen der Armut, die es ihnen nicht erlaubt aus eigener Kraft eine Schul- oder weiterführende Ausbildung bezahlen zu können.
In den letzten Jahren haben wir es geschafft 29 Kinder mitzuunterstützen und sind glücklich diesen Mädchen auf ihrem steinigen Weg ein wenig beistehen zu dürfen.

XXXXX

Spenden

Unser Spendenkonto
Kontoinhaber: Sehen und Handeln e.V.
IBAN: DE48 4306 0967 2026 6906 00
Konto.Nr.: 2026690600
Bank: GLS Bank

XXXXX

Erfahrungs­bericht Antonia 2014

Ende Januar bin ich wieder für ein paar Tage im “Mercy-children-home-trust” gewesen. Nicht nur wegen der weihnachtlichen Dekoration, lag noch der Zauber der Feiertage in der Luft. Am 2. Weihnachtsfeiertag waren 110 Gäste im Kinderheim. Nicht nur die “Großen” sind aus der Nurseschool angereist, auch die Kinder der umliegenden Dörfer, die zweimal im Jahr mit Kleidung und Schulbedarf von uns versorgt werden, sind mit ihren Familien gekommen und haben gemeinsam gefeiert und gegessen. … weiterlesen